Projekt Beschreibung
Benefit & Joy kehrt gerade aus der südöstlichen bulgarischen Region Haskovo, Gemeinde Ljubimec, zurück. Diese Region ist repräsentativ für den Großteil der ländlichen Gebiete in Bulgarien, im Grunde für ganz Osteuropa.
Seit der Wende 1990 besteht hier eine enorme Landflucht, da es kaum Arbeit gibt.
Es mangelt an Infrastruktur (Straßen, Kanalisation, Strom, etc.), die Häuser sind in einem katastrophalen Zustand, die Menschen in den Dörfern sind zum Großteil Rentner mit so niedrigen Pensionen (durchschnittlich 100 Lewa = 50 Euro), dass sie sich nicht mal Grundnahrungsmittel leisten können. Geschweige den medizinische Versorgung oder eine altersgerechte Wohnweise.
Die sanitären Anlagen befinden sich im Hof (die sogenannten Plumpsklos), es gibt kein warmes Wasser, keine Heizung, kein Bad.
Wir haben etwa 300 kg Sachspenden dorthin gebracht, sowie Lebensmittel (Mehl, Zucker, Öl, Reis usw.) für die älteren Menschen eingekauft und vor Ort verteilt. Ebenso Kaffee und Schokolade – ein „Luxus“, den wir den Menschen auch bieten wollten, allerdings haben wir letzteres nicht aus dem Vereinskonto, sondern selbst finanziert.
Wir haben eine Grundschule besucht und für die Kinder Kleidung mitgebracht, insbesondere warme Sachen für den Winter.
Es gab aber auch ein paar Spielsachen und Süßigkeiten – etwas, was die Kinderaugen wirklich zum Leuchten gebracht hat, denn Schokolade können sich die Eltern nicht leisten.
Die meisten Kinder stammen aus Romafamilien, die ihren Lebensunterhalt als Holzfäller verdienen. Sie bekommen eine gute Schulausbildung und lernen die Sprache in Wort und Schrift, außerdem erhalten sie mittags eine warme Mahlzeit.
In der Schule mangelt es an so vielen Dingen: angefangen bei notwendigen Renovierungen, über Karten für den Erdkundeunterricht, Sportgeräte (auch einfache Dinge wie Bälle), technische Ausstattung (PCs, Drucker).
Das gleiche Bild bot sich uns in der örtlichen Grundschule: das Gebäude halb verfallen, keine Heizung (nur ein Holzofen in einem Raum), überall feuchte Wände usw. Auch hier konnten wir wenigstens einen kleinen Beitrag zum Wohlbefinden leisten: warme Kleidung, sehr viel Spielzeug, Stofftiere (so etwas hatten die Kinder noch nie gesehen!), ein paar Süßigkeiten.
Was man aber trotz des traurigen Bildes sagen kann: die Kinder werden so liebevoll umsorgt, dass sie trotz ihrer Situation sehr glücklich wirkten und immerzu lächelten.
Natürlich weiß man nie, wo man eigentlich anfangen soll, wenn man mit so viel Mangel konfrontiert wird. Aber wir haben lange Gespräche geführt mit den Verantwortlichen vor Ort, so dass Benefit & Joy für das nächste Jahr neben Sachspenden auch konkrete Pläne für das Renovieren des Kindergartens schmieden wird, und auch die Einrichtung eines Gemeindezentrums für ältere Menschen in Angriff nehmen möchte.
Es gibt derzeit keinen Ort, wo die älteren Menschen mal gemeinsam sitzen können um einfach mal ein wenig Gesellschaft zu haben und vielleicht mal eine warme Suppe oder einen Tee bekommen. – Wir werden zu einem späteren Zeitpunkt konkretere Pläne veröffentlichen.
Bitte beachten : Uns ist bewusst, dass Bilder sehr stark und aussagekräftig sind, und dass sie helfen können, Spenden zu erhalten. Aber man muss auch abwägen, was man zeigen kann, ohne Menschen zu entwürdigen. Wir bitten daher um Verständnis dafür, dass wir keine Fotos von der Lebensmittelübergabe an die älteren Menschen gemacht haben. Es war ein sehr trauriges Bild, es sind Tränen geflossen. Man kann es nicht mal in Worte fassen. Aber es ist einfach furchtbar, wenn ein alter Mensch in Lumpen gehüllt rumlaufen muss und dankbar für ein paar Lebensmittel ist.
Link zur Bilder Gallery: Hilfsaktion in Bulgarien 2011
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